SBM präsentiert 19 Händlern aus 14 Ländern neue Brechanlagen.
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SBM präsentiert 19 Händlern aus 14 Ländern neue Brechanlagen.

Oct 10, 2023

Paukenschlag in der 40-Tonnen-Klasse...

SBM Mineral Processing begrüßte Anfang Mai insgesamt 19 Händler aus 14 Ländern – darunter zahlreiche neue Partner – zur offiziellen Markteinführung seiner neuen Backenbrecher JAWMAX® 400/450 und des ebenfalls neu vorgestellten Prallbrechers REMAX 450. Veranstaltungsort war das Hauptwerk der MFL Group in Liezen, Österreich, wo sich auch die Produktionsstätte für das wachsende Sortiment an raupenmobilen Brechanlagen für Naturstein und Recycling von SBM befindet.

Nach der Präsentation des kompakten 27 Tonnen schweren JAWMAX 200 im vergangenen Herbst am selben Standort lud SBM erneut in das rund 22 Hektar große Hauptwerk der MFL-Gruppe ein. Das große Werk umfasst neben der Gießerei, den Maschinenbauabteilungen und Produktionsanlagen der Schwesterunternehmen Maschinenfabrik Liezen und des Mahlspezialisten Christian Pfeiffer Maschinenfabrik auch die Montagelinien für die Brech- und Betonmischtechnik der SBM Mineral Processing. Der Hauptsitz und das Entwicklungszentrum des Unternehmens befinden sich in Oberweis bei Gmunden.

Das weitläufige Versuchsgelände im Werk Liezen bot viel Platz für eine nahezu vollständige Präsentation des SBM-Programms an raupenmobilen Backen- und Prallbrechern, das inzwischen auf insgesamt zehn Standardmodelle mit Einsatzgewichten zwischen 30 und 60 Tonnen erweitert wurde . Außerdem wurden verschiedene semistationäre Verarbeitungslösungen und die erfolgreiche Betonmischtechnik des Unternehmens gezeigt. Im Mittelpunkt standen jedoch leistungsorientierte Vorführungen der grundlegend überarbeiteten Baureihe JAWMAX 400/450 und des Prallbrechers REMAX 450, basierend auf dem bereits 2018 vorgestellten Modell REMAX 400. Gemeinsames Merkmal beider neuer „450er“ ist eine hochentwickelte Hochleistungs-Vorsiebeinheit, die verunreinigtes oder wertvolles Material effektiv abtrennt, so den Brecherverschleiß reduziert und gleichzeitig das Brechergebnis hinsichtlich Qualität und Leistung spürbar verbessert. Das neue Doppeldecker-Vorsieb ist als Rundschwingsieb konzipiert und direkt mit der Vibrationsrinne im Aufgabetrichter verbunden. Über eine Dreifachklappe am Sieblauf können die beiden Fraktionen ganz oder teilweise als Feinkorn ausgetragen oder als Brecherbypass dem Endprodukt zugeführt werden. Im Vergleich zu den doppelstöckigen Grizzly-Aufgebern der 400er-Modelle erhöht das Vorsieb die Stundenkapazität um etwa 50 t/h auf maximal 450 Tonnen pro Stunde, was sowohl den 49,2 Tonnen schweren REMAX 450 als auch den großen Prallbrecher „1300“ positioniert und optionalem Zweitsieb sowie der kompakte JAWMAX 450 an der Spitze ihrer jeweiligen Leistungsklasse.

Völlig neues Design

Laut den anwesenden Experten sind die neuen JAWMAX 400/450 ohnehin eine Klasse für sich. Wie alle SBM-Mobilbrecher verfügen beide Modelle über einen dieselelektrischen / vollelektrischen Antrieb mit optionalem Netzanschluss. Die Antriebseinheit besteht aus einem 6,7-l-Cummins-Diesel (170 kW bei 1500 U/min) der aktuellen EU-V-Generation und einem 200-kVa-Bordgenerator, der alle elektrischen Antriebe (Beschicker, Siebe, Förderbänder usw.) speist die elektrisch betriebene Hydraulik für die Hubzylinder und Schienen.

Ein 110 kW starker Elektromotor treibt über einen Keilriemen den neuen Backenbrecher STE 110-70 an, der von SBM speziell für den mobilen Einsatz entwickelt wurde. Als einer der größten Brecher der 40-Tonnen-Klasse bietet die 14,35-Tonnen-Einheit eine Einlauföffnung von 1100 mm x 700 mm. Die Nenngröße des Aufgabematerials beträgt 0-700 mm, eine max. Die Stückgröße von 1000 x 600 x 600 mm und die Auslegung für Gesteinsfestigkeiten bis 400 MPa ermöglichen ein sehr breites Einsatzspektrum, von der Aufbereitung großformatiger Betonreste bis hin zur Zerkleinerung harter Natursteinsorten oder Schlacke. Ein großer Hub von 34 mm, die vollautomatisch überwachte, auch unter Last einstellbare Spaltverstellung von 40 – 160 mm und eine optionale Überlastsicherung am Brecher sorgen für eine kontinuierlich hohe Produktionsleistung hochwertiger Endzuschlagstoffe.

Besonders der JAWMAX 450 mit dem unabhängigen Vorsieb setzt laut SBM echte Maßstäbe in puncto Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit: Das dieselelektrische/vollelektrische 40-Tonnen-System garantiert mit dem wohl ausgefeiltesten Hybridkonzept auf dem Markt einen Diesel Verbrauch von 15-20 ltr./h im Normalbetrieb – selbst bei Spitzenlasten immer noch deutlich unter 30 ltr./h. Durch den optionalen Netzanschluss werden die direkten Energiekosten zusätzlich gesenkt – je nach Tarif um bis zu 60 % im Vergleich zu dieselhydraulischen Mobilanlagen gleicher Leistung und um gut 30 % im Vergleich zum Einsatz des maschineneigenen Borddiesels. Und das bei voller Funktionalität ohne lokale Abgasemissionen oder Leckagerisiken, was im innerstädtischen Recycling oder beim Einsatz in Schutzgebieten bereits ein wichtiges Vergabekriterium ist.

Dank seines „Clean-Sheet-Designs“ punktet der JAWMAX 450 zudem mit einer optimierten Transportfähigkeit. Mit einem Transportgewicht von nur 39,2 Tonnen und schlanken 14,71 m x 2,88 m x 3,60 m (LxBxH) übertrifft der 450 t/h Brecher nicht nur viele Konkurrenten im direkten Klassenvergleich, sondern wird im Vergleich zu vielen anderen auch zu einer echten Alternative für den leistungsbewussten Betreiber weniger produktive „Stadtbrecher“. Nach dem Entladen vom Tiefbett oder dem Abkuppeln des optionalen Dreiachs-Dollys können die Trichterwände, der Überbandmagnet und die hoch- und weitreichenden Austragsbänder ohne Werkzeug hydraulisch positioniert werden, sodass die Anlage in etwas mehr als 5 Minuten vollständig betriebsbereit ist. Unterstützt wird der Bediener durch die serienmäßigen multifunktionalen Fernsteuerungs- und Setup-Routinen des intelligenten SBM Crush Control-Systems, das auch den vollautomatischen Brechvorgang anhand voreingestellter Parameter überwacht und steuert. Eine webbasierte App ermöglicht zudem den Fernzugriff auf alle wichtigen Betriebs- und Produktionsdaten.

Wachstum als Perspektive

Beide neuen Modelle sind ein weiterer wichtiger Schritt in der auf mittelfristiges, aber nachhaltiges Wachstum ausgerichteten Marktstrategie von SBM, wie Geschäftsführer DI Erwin Schneller und Vertriebsleiter Helmut Haider am Rande der Produkteinführung betonten.

Im vergangenen Jahr trug SBM Mineral Processing bereits 88 Mio. Euro zum MFL-Gruppenumsatz von rund 210 Mio. Euro bei, was einer Gruppenumsatzsteigerung von rund 20 % gegenüber 2019 entspricht. Im Jahr 2021 soll der Umsatzanteil von SBM erneut auf knapp 100 Mio. Euro steigen . Die Hälfte davon erwirtschaftet das Unternehmen, das seit 2012 zur MFL-Gruppe gehört, in den Bereichen Brech- und Betonmischtechnik. Hier hat sich SBM insbesondere mit Hochleistungscontainern sowie supermobilen und stationären Systemlösungen (bis zu 400 t/h Beton) mittlerweile fest im internationalen Markt etabliert.

Eine ähnliche Entwicklung steht nun auch der Zerkleinerungstechnik bevor. Das Angebot an raupenmobilen Lösungen wird nicht nur hinsichtlich der Anlagengröße, sondern auch hinsichtlich der eingesetzten Brechertechnologie kontinuierlich erweitert. Im Jahr 2020 produzierte SBM mit 165 Mitarbeitern 70 raupenmobile und halbstationäre (ca. 10 %) Brechanlagen – rund 100 Einheiten werden in diesem Jahr das Werk Liezen verlassen, wie Vertriebsleiter Helmut Haider bekannt gab. Ein kurzer Blick auf die Modellpalette verrät, welche Lücken in den kommenden Jahren geschlossen werden könnten: Bei Prallbrechern und Backenbrechern sind dies die Leistungsklassen über 50 bis 60 Tonnen Einsatzgewicht. Angesichts der jahrzehntelangen Erfahrung innerhalb der MFL-Gruppe im Bau stationärer Aufbereitungsanlagen und des großen Innovationspotenzials der SBM-eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen ist jedoch auch eine Erweiterung des raupenmobilen Sortiments um weitere Technologien der qualifizierten Sekundärzerkleinerung sinnvoll erwartet werden. Als konkretes Wachstumsziel nannte Vertriebsleiter Haider in Liezen bereits im Jahr 2024 einen Absatz von über 200 Mobilgeräten pro Jahr.

Um dies zu erreichen, arbeitet SBM auch intensiv am Ausbau seines internationalen Händlernetzwerks. Allein anlässlich der Produkteinführung begrüßte das Unternehmen weitere fünf neue Exklusiv- oder Regionalpartner für wichtige europäische Märkte und bisher nicht abgedeckte Nachbarregionen. Auch hier lässt sich SBM von seiner Philosophie als mittelständisches Unternehmen leiten: „Wir wollen keinen Marktanteil um jeden Preis in irgendwelchen entlegenen Gegenden“, sagt Helmut Haider, selbst Mitglied einer der drei Eigentümerfamilien der MFL-Gruppe. „Die gleichen nachhaltigen Standards, die wir an unsere Technologien und Produkte stellen, gelten auch für unsere Vertriebs- und Servicepartner.“ Dazu gehören beispielsweise branchenübergreifende Kundennähe und Beratungskompetenz, schnelle Reaktionszeiten im regionalen Reparatur- und Wartungsdienst sowie die Ersatzteilversorgung und der gezielte Aufbau kundenfreundlicher SBM-Mietparks als unverzichtbare Eintrittskarte auf regionale Märkte.

„Wir konzentrieren uns zunächst auf Europa mit den großen mittel- und nordeuropäischen Kernmärkten und den angrenzenden Wachstumsregionen im Mittelmeerraum und Osteuropa. In einem nächsten Schritt wollen wir im hart umkämpften britischen Markt wirklich Fuß fassen und uns dann umdrehen.“ „Wir konzentrieren uns voll und ganz auf Nordamerika. Dort konnten wir bereits einen ersten Bestand von rund 20 mobilen Einheiten in Kanada platzieren, inklusive einer eigenen After-Sales-Struktur“, skizziert Helmut Haider die kontrollierte internationale Expansion, die seit letztem Jahr auch vorangetrieben wird von Branchenveteran Michael Brookshaw als Global Distributor Manager vorangebracht.

Völlig neues Design. Wachstum als Perspektive